EOP-Wahlthema: Diversität in der Schule

Foto: Andi Wiland | gesellschaftsbilder.de
Wir freuen uns, dass Sie sich bei der Vorbereitung auf Ihr EOP für das Wahlthema “Diversität in der Schule” entschieden haben. Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über Ziele, Ablauf und Organisation des Wahlthemas und wie Sie dieses in Ihr Portfolio einbinden.
Aufgabenerklärung zum Wahlthema

Impuls
Sie überlegen für sich. Die Ergebnisse können Sie schriftlich festhalten — teilweise bieten wir Ihnen hierzu auch bestimmte Tools an.

Lernteamaustausch
Sie tauschen sich im Lernteam aus. Die Ergebnisse können, müssen Sie aber nicht in einer bestimmten Weise festhalten.

ePortfolio
Aufgaben mit diesem Icon bedeuten, dass Sie die Ergebnisse in Ihrem ePortfolio festhalten. Sie finden jeweils Aufgaben für Ihr ePortfolio in der Vorbereitung, während des Praktikums und nach dem Praktikum.
Technischer Hinweis: Einige Impulsfragen und ePortfolio-Aufgaben können Sie direkt auf dieser Seite im Dokumentationswerkzeug bearbeiten. Ihre Bearbeitungen werden aber nicht übermittelt und nicht automatisch gespeichert. Vergessen Sie daher nicht, Ihre Antworten auf Ihrem Computer zu speichern. Gehen Sie dazu auf „Exportieren der Antworten”. Sie können diese dann in Ihr ePortfolio in ILIAS kopieren.

Ziele des Wahlthemas
Sie…
… finden einen ersten Zugang zum Thema “Diversität in der Schule”, erkennen die Bandbreite des Themenfeldes und seine gesamtgesellschaftliche Bedeutung.
…vertiefen die thematische Auseinandersetzung anhand der Begrifflichkeiten in Bezug auf Diversität, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion im schulischen Kontext.
…schulen im Praktikum Ihre Wahrnehmung hinsichtlich Vielfalt und Diskriminierung in der schulischen Wirklichkeit.
…kennen Gestaltungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen, um Diskriminierung entgegenzuwirken.

Ablauf des Wahlthemas

grafische Darstellung “Vielfalt_Diskriminierung_Puzzle” | ZfL der Universität zu Köln
Vor Ihrem Praktikum setzen Sie sich mit theoretischen Grundlagen zu “Diversität in der Schule” auseinander. Sie beschäftigen sich mit Bildungsbiografien, reflektieren diese vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Bildungsbiografie und tauschen sich im Lernteam darüber aus.
Während des Praktikums nehmen Sie Schule aus einer diversitätssensiblen Perspektive wahr und entwickeln ein Bewusstsein für Diskriminierung und Vielfalt in der Schule. Sie können Ihre Beobachtungsfrage hierzu entwickeln und mit den Lehrpersonen ins Gespräch kommen.
Nach Ihrem Praktikum reflektieren Sie offene Fragen und/oder Irritationen bezüglich Ihrer professionellen Entwicklung. Sie überlegen, welche Gestaltungsmöglichkeiten Sie kennengelernt haben, um vielfältige Bildungsbiografien zu ermöglichen und Diskriminierung entgegenzuwirken und kommen in den Austausch mit Ihrem Lernteam. Sie reflektieren, welche Rolle das Thema für Ihr weiteres Studium und Berufsleben spielt.

1. Vor dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgabe wird im Lernteam bearbeitet:
1.1 Erfahrungen und Erwartungen zum Wahlthema

Impuls: Machen Sie ein Brainstorming zum Themenfeld Diversität. Es geht um Ihre spontanen Gedanken. Sammeln Sie einfach, was Ihnen hierzu einfällt. Die Eingaben im Tool sind nur für Sie persönlich und werden nicht übermittelt. Bitte achten Sie trotzdem darauf, keine Klarnamen und sensible Daten aufzunehmen! Über den Pfeil oder über die linke Navigation gelangen Sie zu den weiteren Fragen. Wenn Sie die Fragen bearbeitet haben, können Sie die Texte exportieren und Teile daraus für Ihr ePortfolio oder andere Zwecke verwenden.
1.2 Diversität in der Schule
Der Begriff Diversität bedeutet Vielfalt. Vor dem Hintergrund soziologischer Theorien möchte der Begriff die Verschiedenheit von Menschen positiv hervorheben. Geschlecht, Kultur, Religion, sexuelle Orientierung, Weltanschauung, körperliche Verfasstheit, sozialer Stand formen das Individuum und zeigen die Verschiedenheit von Menschen auf. Eine diversitätsbewusste Gesellschaft sieht diese Unterschiede als Bereicherung für das Miteinander und schafft vielfältige Strukturen und Angebote für die Teilhabe sämtlicher Mitglieder (Bayerischer Jugendring 11) .
Schule ist immer konfrontiert mit gesellschaftlicher Vielfalt und dem Recht auf Bildung für alle. Bereits im Jahr 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, in denen die Rechte und Freiheiten aller Menschen „[…] ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“ deklariert werden (UN Department for General Assembly and Conference Management , Art. 2). Ziel ist das Zusammenleben aller Menschen ohne Diskriminierung und Stigmatisierung und die Wertschätzung von Vielfalt in der Gesellschaft. Durch die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte muss sich auch das Schulsystem und Schule als gesellschaftliche Institution angesprochen fühlen. Eine wichtige Forderung der Vereinten Nationen, die das Schulsystem, die Schule und somit auch das Lehramtsstudium in besonderem Maße betrifft, ist das Recht auf Bildung für alle Menschen (UN Department for General Assembly and Conference Management, Art. 26). Denn „[e]s ist keine Großzügigkeit des Bildungssystems [….] [sondern] […] dessen Aufgabe, die individuellen und unterschiedlichen Bedarfe aller im Blick zu behalten“ (Foitzik, Holland-Cunz und Riecke 39).
Mit den drei Begriffen Diversität, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit lassen sich die hier aufgeworfenen Forderungen in Bezug auf Schule näher beleuchten. Die Begriffe stammen aus unterschiedlichen Disziplinen und beruhen somit auf unterschiedlichen Theorien. Alle drei Begriffe sind aber bei der Analyse von Schule in der Gegenwart hilfreich, sie bringen lediglich unterschiedliche Schwerpunktsetzungen mit sich. Was sie eint, ist der Blick darauf, dass das Praxisfeld Schule kein diskriminierungsfreier Ort ist, an dem alle Chancen immer gerecht verteilt sind. In ihrer Bedeutung für die Praxis bietet die Auseinandersetzung mit Vielfalt und Diskriminierung die Möglichkeit, die Debatte aus multiprofessionellen und multiperspektivischen Perspektiven zu ermöglichen.
Sie werden sich mit einigen Begriffen auseinandersetzen, die Ihnen vielleicht schon begegnet sind. Andere sind womöglich neu für Sie oder Sie haben sie noch nicht unter einem bestimmten Aspekt betrachtet. Dabei wird es keine umfangreiche theoretische Auseinandersetzung der einzelnen Disziplinen geben und das Wahlthema erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können die einzelnen Themen in ihren wissenschaftlichen Disziplinen und Theorien an vielen Stellen in Ihrem weiteren Studium vertiefen. Die Bedeutung liegt darin, die Komplexität in der Praxis durch die Verbundenheit der einzelnen Disziplinen wahrzunehmen. Einige Wege möchten wir Ihnen mit der Beschäftigung zu diesem Thema eröffnen.
1.3 Diversitätsdimensionen
Die Begriffe Diversität oder Diversity umfassen individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen und Gruppen. Damit ist klar, dass es sich hier um sehr viele Unterschiedsdimensionen handeln kann. Eine Systematisierungsform im Diversitätsmanagement sind daher die “Four Layers of Diversity” von Lee Gardenswartz und Anita Rowe (33). Sie unterscheiden innere Dimensionen oder auch Kerndimensionen, äußere Dimensionen und organisationale Dimensionen von Diversität. Welche Dimensionen auf das aktuelle Geschehen Einfluss nehmen, ist kontext-, situations- und zielabhängig. Wichtig ist, nicht nur eine Dimension in den Blick zu nehmen, sondern multidimensional (Vielfalt von Dimensionen) und intersektional (verbunden) vorzugehen. Mit den Diversitätsdimensionen wird hervorgehoben, dass die Vielschichtigkeit der Unterschiede einer Person oder Gruppe ineinandergreifen und verbunden sein können (Intersektionalität).
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Impuls: Halten Sie diejenigen Diversitätsmerkmale fest, über die Sie sich maßgeblich definieren. Überlegen Sie, welche Diversitätsmerkmale Sie aktuell im Studium wahrnehmen.

Lernteamaustausch: Setzen Sie sich damit auseinander, welche Bedeutung Ihre persönlichen/ individuellen Diversitätsmerkmale auf Ihre zukünftige Lehrer*innenrolle (in Bezug auf Ihren Unterricht, Ihre Schüler*innen und Kolleg*innen) haben können.
1.4 Vorurteile, Stereotype und Verzerrungseffekte
Vorurteile sind verzerrte Bewertungen von sozialen Reizen. Dadurch werden soziale Gruppen und ihre Mitglieder mit bestimmten Merkmalen in Verbindung gebracht, die auf wirklichen oder zugeschrieben Eigenschaften einzelner Gruppenmitgliedern beruhen. Vorurteile beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln – wobei diese unabhängig voneinander ausgeprägt sein können. So ist es möglich, dass Menschen gegenüber einer Gruppe zwar vorurteilsfrei denken, sich allerdings nicht entsprechend fühlen (bspw. ängstlich sind), und/oder sich gegensätzlich (bspw. vermeidend) verhalten (Geschke).
Stereotype sind eine Form von Vorurteilen und bezeichnen kognitive Muster, die bestimmten sozialen Gruppen und Kategorien positive und/oder negative Eigenschaften oder Verhaltensweisen zuschreiben. Stereotype können dabei sowohl gegenüber sozialen Gruppen, mit denen man sich selber nicht identifiziert als auch gegenüber jenen, zu denen man sich zugehörig fühlt, bestehen. Stereotype sind häufig im gesellschaftlich geteilten Wissen verankert und werden meist automatisiert verwendet. Dennoch bedeutet auch ein gesellschaftlicher Konsens keinesfalls, dass Stereotype wahr und zutreffend sind. Problematisch werden Vorurteile und Stereotype, wenn sie zur Diskriminierung bestimmter Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit führen (Geschke). In Untersuchungen wurde gezeigt, dass Lehrpersonen gleiche Leistungen von Schüler*innen alleine aufgrund ihres Namens und den damit assoziierten Eigenschaften unterschiedlich bewerten (Knaak und Dodot). Die Diskriminierungen, die soziale Gruppen dadurch erfahren, sind ein Teil von Bildungsungerechtigkeit.

Impuls: Denken Sie über eigene Vorurteile und Stereotype nach. Welche Diversitätsmerkmale sind Ihnen im vorherigen Impuls aufgefallen? Welche Stereotype und Vorurteile sind es, die Ihre Wahrnehmung im Rahmen Ihres Praktikums beeinflussen? Reflektieren Sie ihre eigenen Gedanken aufrichtig und bedenken Sie: Niemand ist vorurteilsfrei.
Verzerrungseffekte
Nachdem Sie sich nun damit auseinandergesetzt haben, wie Sie von Intersektionalität geprägt sind (Aufgabe in 1.3) und sich über mögliche eigene Vorurteile und Stereotype Gedanken gemacht haben, haben Sie mit dem Test der Harvard University die Möglichkeit, eigene unbewusste kognitive Verzerrungen (“unconscious bias”) aufzuspüren (Project Implicit). Mehr Informationen dazu erhalten Sie in der anschließenden Lernteamaufgabe, gehen Sie jedoch bitte in der hier vorgeschlagenen Reihenfolge vor.

Impuls: Wählen Sie eine Testkategorie, mit der Sie sich bisher wenig beschäftigt haben – die englische Version des Tests bietet mehr Möglichkeiten als die deutsche Übersetzung.
Hinweis: Weil Testdurchlauf und Ergebnis emotional sein können, bitten wir Sie, die Aufgabe in einer ruhigen Umgebung durchzuführen. Auch an dieser Stelle gilt der Hinweis, dass kein Mensch über jedes Vorurteil erhaben ist, sondern es einer langfristigen und emotionalen Auseinandersetzung bedarf.

Lernteamaustausch:
Schauen Sie sich anschließend die sechs Videos der New York Times an („Who, Me? Biased?“). Tauschen Sie sich dazu vor dem Hintergrund Ihrer Testergebnisse aus dem vorherigen Impuls aus. Bleiben Sie hier gerne auf der Metaebene, wenn Sie sich zu Ihrem Testergebnis nicht konkret äußern wollen.
- Hat Ihr Testergebnis Sie überrascht? Wenn ja/nein, inwiefern?
- Was haben die Videos in Ihnen ausgelöst? Was sehen Sie jetzt anders als zuvor?
- Inwiefern könnten Ihre Erkenntnisse Ihr Erleben der Praktikumsphase beeinflussen?
- Inwieweit können Sie sich vorstellen, eben diese Erkenntnisse in Ihrer zukünftigen Rolle als Lehrperson zu beachten? Was könnten Hindernisse sein? Haben Sie Ideen, wie Sie damit umgehen könnten?
1.5 Formen der Diskriminierung
Es wird von Diskriminierung gesprochen, wenn Menschen ungleich behandelt werden und dies mit gesellschaftlicher Benachteiligung verbunden ist. Die Ungleichbehandlung wird in der Regel begründet und gerechtfertigt, sodass der Eindruck entsteht, die Benachteiligung sei aufgrund von Andersartigkeit nicht vermeidbar. Diskriminierung entsteht in einem komplexen System sozialer Beziehungen und kann nicht trennscharf als Entscheidung Einzelner oder als Wirkung kollektiver Prozesse ausgemacht werden (Scherr).
Grafik “Power-Flower | Anti-Bias-Werkstatt, 2007

Impuls: Wo können Sie sich auf der Power Flower verorten? Was bedeutet das für Ihre aktuelle Rolle als Praktikant*in und Ihre zukünftige Rolle als Lehrkraft? Welche möglichen Benachteiligungen können Sie persönlich nachfühlen/ welche sind für Sie eher abstrakt?
Es geht im Folgenden darum, dass Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Begriffe und deren Hintergründe erhalten. Im Verlauf Ihres Studiums werden Sie dann Gelegenheit haben, sich weiter zu vertiefen und die Bandbreite näher zu erfassen. Sie finden hier ein Glossar, welches die wichtigsten Begriffe darstellt. Unter den Begriffen finden Sie weiterführende Hinweise und Links, die Sie für Ihre Recherche nutzen können. Sie können selbst entscheiden, zu welchen Begriffen Sie sich vertiefen möchten.

Lernteamaustausch: Bitte suchen Sie sich jede*r mindestens zwei Begriffe aus und recherchieren Sie anhand der angegebenen Quellenangaben bzw. Hinweise die Definitionen dieser Begriffe. Stellen Sie Ihre Begriffsdefinitionen einander im Lernteam gegenseitig vor und kommen in den Austausch über die Zusammenhänge Ihrer Begriffe.
Institutionelle Diskriminierung
Sie haben nun verschiedene Diskriminierungsformen kennengelernt, denen wir alltäglich begegnen. Diese spielen auch im Schulkontext eine Rolle und es ist zentral, sich dies als Lehrkraft immer wieder vor Augen zu führen.
Die Übergangsmöglichkeiten im „Bildungstrichter“ des deutschen (Hoch-) Schulsystems hängen stark vom Elternhaus ab. Die soziale Herkunft der Schüler*innen sowie weitere (sozial konstruierte) Merkmale wie Nationalität, Geschlecht und regionale Herkunft etc. beeinflussen ihre Bildungschancen, wodurch Ungleichheiten (re-)produziert werden. Die Auslese durch das Bildungssystem ist folglich nie ausschließlich eine Auslese nach Leistung, sondern immer auch eine soziale Auslese. Den starken Einfluss institutionell verankerter Diskriminierungsmechanismen zeigt der Stifterverband 2021 in einem Diskussionspapier (Projektteam Stifterverband und Projektteam McKinsey 3).
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Bild: Middendorff et al. 2017, Kracke et al. 2018, Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2020, DZHW 2019, Statistisches Bundesamt 2021, ISTAT-KOAB 2021, Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021 zitiert in Projektteam Stifterverband und Projektteam McKinsey 13 | Dieses Bild ist aus der CC-Lizenz ausgenommen.

ePortfolio: Bearbeiten Sie für Ihr ePortfolio folgende Fragen direkt in dem untenstehenden Tool.
Die Eingaben im Tool sind nur für Sie persönlich und werden nicht übermittelt. Bitte achten Sie trotzdem darauf, keine Klarnamen und sensiblen Daten aufzunehmen! Über den Pfeil oder über die linke Navigation gelangen Sie zu den Fragen. Wenn Sie die Fragen bearbeitet haben, können Sie die Texte exportieren und Teile daraus für Ihr Portfolio oder andere Zwecke verwenden.

1.6 Impulse für die Beobachtungsaufgabe
ePortfolio: Bearbeiten Sie für Ihr ePortfolio folgende Fragen direkt in dem untenstehenden Tool.
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In Ihrem schulischen Praktikum führen Sie im Rahmen des Forschenden Lernens eine Beobachtungsaufgabe durch. Hier nehmen Sie sich Zeit, um einen besonderen Aspekt aus der Praxis gezielt zu beobachten und zu dokumentieren. Da Sie sich derzeit mit dem Wahlthema Diversität vertieft auseinandersetzen, ist es ratsam eine Beobachtungsaufgabe zu wählen, die aus diesem Themenfeld stammt. Sie können so das erworbene Wissen gezielt für den forschenden Blick in der Praxis nutzen und weitere Erkenntnisse gewinnen.

2. Während des Praktikums
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgabe wird im Lernteam bearbeitet:
2.1 Sprache formt Wirklichkeit
Sie werden feststellen, dass Begriffe selten einheitlich oder abschließend definiert sind. Auch werden Sie feststellen, dass sich verwendete Begriffe und Bezeichnungen mit der Zeit immer wieder verändert haben. Dies kann auf den ersten Blick ernüchternd sein. Sprache in der Beschäftigung mit Vielfalt und Diskriminierung spielt eine besondere Rolle. Denn aus einer konstruktivistischen Perspektive erzeugt Sprache Wirklichkeit und wenn über Menschen gesprochen wird, erzeugt dies ein Stück Wirklichkeit mit. Eine grundlegende Frage ist dabei, wer über wen spricht und somit Wirklichkeit konstruiert bzw. die Macht innehält eine Wirklichkeit zu konstruieren. Das Machtverhältnis äußert sich in einem Konflikt von Selbst- und diskriminierenden Fremdbezeichnungen (Hornscheidt).
Selbst- und Fremdbezeichnung
Ein aktuelles Beispiel darüber, wie Selbst- und Fremdbezeichnungen deutlich werden können, zeigt der Ausschnitt aus der Diskussionsrunde „Die Beste Instanz“ von Februar 2021, in der sich Natascha A. Kelly wie folgt äußert:
„Sprache ist Handeln…es ist eine aktive Handlung und in Sprache kann ich Gewalt ausüben durch bestimmte Worte, die ich benenne, die eine negative und diskriminierende oder rassistische Konnotation haben … und das ist Wissen“ (36:00-37:00)

ePortfolio:
Reflektieren Sie: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, in denen Ihnen die „Macht“ von Sprache begegnet ist. Welche Beispiele (aus gesellschaftlichen Debatten oder auch persönliche Erfahrungen) fallen Ihnen ein?
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Lernteamaustausch:
Denken Sie über die Notwendigkeit sprachsensiblen Unterrichts und den daraus resultierenden Chancen (für alle Schüler*innen) nach. Inwieweit konnten Sie Sprachsensibilität an Ihrer Praktikumsschule beobachten?
2.2 Schule auf verschiedenen Ebenen
Schule ist ein vielschichtiges System, in dem viele Wirkungsebenen und Akteur*innen zusammenkommen. Dabei wirkt Schule wie ein Spiegel der Gesellschaft und reproduziert ihre Strukturen. Diskriminierung in Schule ist daher auch ein komplexes Phänomen, bei dem es nicht ausreicht, sich nur das Verhalten von einzelnen Lehrkräften anzusehen. Hier zeigen wir Ihnen drei Ebenen, die in Schule von Bedeutung sind: die schulpolitische Ebene, die Ebene der Schulorganisation und die Klassenebene.

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Lernteamaustausch: Tauschen Sie sich aus: Wie können Sie in Ihrer Rolle als Praktikant*in mit der bestehenden Diversität bestmöglich umgehen? Was nehmen Sie sich für Ihre zukünftige Tätigkeit als Lehrkraft vor? Welche Schritte möchten Sie in Ihrem weiteren Studium gehen, um dies zu erreichen?
Rückblick

ePortfolio: Bearbeiten Sie für Ihr ePortfolio folgende Fragen direkt in dem untenstehenden Tool.
Die Eingaben im Tool sind nur für Sie persönlich und werden nicht übermittelt. Bitte achten Sie trotzdem darauf, keine Klarnamen und sensiblen Daten aufzunehmen! Über den Pfeil oder über die linke Navigation gelangen Sie zu den Fragen. Wenn Sie die Fragen bearbeitet haben, können Sie die Texte exportieren und Teile daraus für Ihr Portfolio oder andere Zwecke verwenden.
Sie haben sich nun während Ihrer gesamten Praxisphase mit dem Thema “Diversität in der Schule” auseinandergesetzt. Wie bereits eingangs beschrieben, erhebt dieses Thema an dieser Stelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann es auch gar nicht. Sie werden sicherlich gemerkt haben, wie komplex und vielschichtig das Thema ist. Hier finden Sie weitere Hinweise, wenn Sie sich noch einmal vertiefen möchten.
Ausblick
Wie kann es für mich weitergehen?
Falls Sie in Ihrem EOP feststellen, dass Sie sich näher mit dem Thema im pädagogischen Rahmen beschäftigen möchten, gibt es noch weitere Projekte, welche Sie im BFP (Berufsfeldpraktikum) belegen können. Außerdem finden Sie hier Hinweise zu studentischen Initiativen, die Sie bei Interesse kontaktieren können.

Grafische Darstellung “Logo Prompt!” vom ZfL der Universität zu Köln
Das Projekt „PROMPT!“ beschäftigt sich besonders mit der Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher. Lehramtsstudierenden der Universität zu Köln im Bachelor bietet PROMPT! Gelegenheit, ihr Einstiegs- und Orientierungspraktikum (EOP) und ihr Berufsfeldpraktikum (BFP) entweder in einer Kölner Notunterkunft, in einem Sprachtandem mit jungen Erwachsenen oder in internationalen Förderklassen bzw. Vorbereitungsklassen an einer Kölner Schule zu absolvieren, sie können zur Bewerbung direkt eine E-Mail schreiben (nicht über Klips); Kontakt: zfl-prompt@uni-koeln.de

Grafische Darstellung “Weichenstellung für Viertklässler” des ZfL der Universität zu Köln
Das Projekt “WEICHENSTELLUNG” begleitet Kinder beim Übergang in die weiterführende Schule.
WEICHENSTELLUNG Viertklässler setzt sich für Chancengerechtigkeit in schulischen Übergangsphasen ein. Kindern und Jugendlichen soll der Zugang zu höherer Bildung ermöglicht werden, indem studentische MentorInnen gezielt drei Schüler*innen unterstützen und auf ihrem Bildungsweg begleiten. WEICHENSTELLUNG ist eine Initiative der ZEIT-Stiftung Eberlin und Bucerius und wird an mehreren Standorten deutschlandweit mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchgeführt.

Hinweis: Dieses Bild ist aus der CC-Lizenz ausgenommen.
Auch Praktika in Jugendzentren, bei Vereinen oder kulturellen Einrichtungen (z.B. Theater), die sich mit Diversität, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion auseinandersetzen, sind möglich. Alle Informationen zu den Projekten im Berufsfeldpraktikum finden Sie auf der Website des ZfL zum Berufsfeldpraktikum.